Zwischen Gedenkfeier und Beisetzung – Was Angehörige oft nicht wissen

Ein Text von Kevin Zude

„Wie läuft das eigentlich ab – Trauerfeier und Beerdigung?“ Diese Frage höre ich oft. Und ich spüre dabei, wie überfordert viele Angehörige in diesem Moment sind. Kein Wunder: Zwischen Organisation, Schmerz und Zeitdruck ist es schwer, den Überblick zu behalten.

Gedenkfeier ≠ Beisetzung

Viele Menschen glauben, beides müsse unmittelbar nacheinander stattfinden – am selben Tag, in einem Rutsch. Doch das stimmt nicht. Eine Gedenkfeier kann ganz unabhängig von der eigentlichen Beisetzung stattfinden. Und genau darin liegt eine stille Chance.

Stell dir vor: Eine persönliche Rede, Musik, Kerzen, Fotos – in einem geschützten Rahmen. Vielleicht in einer Kapelle. Vielleicht im Garten. Vielleicht digital. Und die Beisetzung erfolgt später, im engsten Kreis oder ganz in Ruhe.

Warum trennen?

Ich begleite oft Familien, die sich bewusst für zwei Schritte entscheiden: Erst die persönliche Erinnerung. Dann die letzte Ruhe.

Was ist rechtlich möglich?

In Deutschland gibt es Fristen für die Bestattung – ja. Aber es gibt auch Gestaltungsspielraum. Urnenbeisetzungen können oft Wochen nach der Kremation erfolgen. Und das gibt dir Zeit: zum Atmen. Zum Planen. Zum Trauern.

Der Abschied in deinem Tempo

Wenn du dich fragst, was möglich ist: Frag. Bestattungsunternehmen, Friedhofsverwaltung – oder mich. Es ist dein Abschied. Und er darf so aussehen, wie er sich für dich richtig anfühlt.

Zwischen den Zeilen beginnt das Erinnern.
Und manchmal beginnt es mit der Erkenntnis: Ich darf diesen Weg in meinem Tempo gehen.

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