Die richtige Musik beim Abschied – Was wirklich zählt

Ein Text von Kevin Zude

Musik bei einer Trauerfeier ist nie nur Musik. Sie ist Erinnerung. Gänsehaut. Tränen. Lächeln. Sie sagt oft das, wofür wir keine Worte finden. Deshalb fragen Angehörige oft: „Was passt?“ – und ich sage: „Was war ihr Lied?“

Nicht der Anlass entscheidet, sondern der Mensch

Die Frage ist nicht: Was klingt feierlich genug? Sondern: Was klingt nach ihr? Was erinnert an ihn? Was löst etwas aus – in dir, in euch, im Moment?

Manchmal ist es ein klassisches Stück. Manchmal ein Schlager. Manchmal ein Rocksong, bei dem alle den Kopf schütteln – und dann nicken, weil es einfach passt. Denn eine Beisetzung ist kein Konzert. Sie ist ein Raum für Echtheit.

Darf man lachen bei Musik?

Oh ja. Wenn die Musik ein Augenzwinkern war. Ein Insider. Ein Lied, bei dem man sich anschaut und sagt: „Typisch!“ – dann darf das sein. Musik darf trösten, aber auch erinnern, was das Leben schön gemacht hat.

Was zählt wirklich?

Dass die Musik berührt. Dass sie nicht egal ist. Dass sie etwas aufmacht, was Worte nicht schaffen. Und wenn niemand weiß, was passt – dann darf es auch Stille sein. Auch die hat ihre eigene Melodie.

Zwischen den Zeilen beginnt das Erinnern.
Und manchmal klingt es nach einem Lied, das bleibt.

← Zurück zur Blogübersicht← Zurück zur Startseite